GEGEN DAS VERGESSEN! 80. Jahrestag des Endes der Belagerung von Leningrad durch Hitler-Deutschland

Ein Beitrag von Mathias Tretschog – Freier Journalist, Menschenrechts- und Friedensaktivist

Mit Brot und Zucker gedenken Petersburger Einwohner – ehemals Leningrad, noch heute den bis zu 1,5 Millionen Menschen, die innerhalb von 900 Tagen während der Leningrader Blockade ums Leben kamen, die meisten davon Zivilisten. Alle Verbindungen der Stadt zur Außenwelt waren gekappt, es gab keine Nahrung, keinen Treibstoff, weder Strom noch fließendes Wasser. Der einzige Transportweg war die 30 km lange „Straße des Lebens“ über den Ladogasee. Hunderttausende verhungerten. Der sowjetische Sieg von Leningrad gegen die deutschen Invasoren konnte nur zu einem übermenschlichen Preis errungen werden. Die Blockade von Leningrad war die längste Schlacht des Zweiten Weltkriegs. Das gezielte Aushungern der Bevölkerung unter ständiger Bombardierung der Luftwaffe und Artilleriebeschuss war eines der zahlreichen Kriegsverbrechen Hitler-Deutschlands in der damaligen Sowjetunion. Am 18. Januar 1943 wurde die Blockade Leningrads durchbrochen, ein Jahr später – am 27. Januar 1944, wurde Leningrad dann endgültig befreit.

Außer euronews, das zumindest dieses historische Ereignis erwähnt, berichten im Jahr 2023 keine deutschen NATO-Kriegsmedien über diesen historischen Tag.

Der unbekannte Krieg – Die Belagerung von Leningrad 

Doku (D): Der unbekannte Krieg von 1978 mit Burt Lancaster, Teil 3 – Die Belagerung von Leningrad (Dauer: 49:01)

Dokumentarfilm “Die Architektur der Blockade”

Der Film erschien im Jahr 2020 im Rahmen des Projekts “Die bewahrte Kultur” von Viktor Naumov. Er erzählt von der Tarnung Leningrads in den Jahren des Großen Vaterländischen Krieges sowie von den Architekten, Ingenieuren, Künstlern und Bergsteigern der belagerten Stadt, welche die in der ganzen Welt berühmten Leningrader Gebäude und Denkmäler vor der Zerstörung retteten.

Unter den Teilnehmern des Films sind Frontsoldaten und Einwohner der belagerten Stadt, ihre Nachkommen und moderne Wissenschaftler: Dr. phil. habil. N.A. Lomagin (Historiker), W.A. Mossunow (Militärhistoriker), A.G. Leontjew (erster Vizevorsitzender der St. Petersburger Denkmalschutzbehörde), J.J. Bacharewa (Abteilungsleiterin in der St. Petersburger Denkmalschutzbehörde), Abt Alexander (Fjodorow) (Vorsteher der Peter-und-Paul-Kathedrale St. Petersburg), M.M. Bobrow (Bergsteiger), G.D. Jastrebenezki (Bildhauer), J.A. Swerdlow (Künstler), A.G. Terebenin (Künstler), N.I. Jawejn (Architekt), O.I. Jawejn (Architekt) u.a.. (Dauer: 01:20:00)

Russische Botschaft Deutschland

Nach dem Plan Hitlers gab es keine Zukunft für Leningrad. Nachdem der Versuch gescheitert war, die Verteidigung der Sowjetarmee innerhalb des Blockade-Rings durchzubrechen, entschieden die Deutschen, die Stadt auszuhungern. Nach dem Kalkül des deutschen Kommandos sollte Leningrad dem Erdboden gleichgemacht werden und die Bevölkerung an Hunger und Kälte sterben. Um dieses Ziel zu erreichen scheute der Feind weder Kräfte noch Waffen: Man hat auf die Stadt rund 150 Tausend Geschosse gefeuert und mehr als 107 Brand- und Sprengbomben geworfen. Das sind Zahlen, die faktisch und historisch belegt werden können.

Am 12. Januar beschloss man im Hauptquartier des Kommandos des Obersten Befehlshabers, eine Operation zum Durchbruch der Blockade unter dem Decknamen „Iskra“ (Funke) durchzuführen. Daran beteiligt waren Truppen der Leningrader und der Wolchow-Front, ein Teil der Kräfte der Baltischen Flotte und der Langstreckenluftfahrt. Am 18. Januar wurden Shlisselburg und die gesamte Südküste des Ladogasees vollständig befreit. Gegen Mitternacht desselben Tages wurde im Radio die Nachricht verbreitet, dass die Blockade durchbrochen worden war.

Der Durchbruch der Leningrader Blockade wurde zum Wendepunkt im Kampf um die Stadt. Mit dem Ende der Operation „Iskra“ ergriff die sowjetische Armee die Initiative in den Kampfhandlungen um Leningrad. Die Lage in der Stadt sowie an der Leningrader Front und der Baltischen Flotte verbesserte sich deutlich.

Eines der Symbole für die Tapferkeit und Entschlossenheit der Verteidiger und Bewohner der belagerten Stadt war die Aufführung von Schostakowitschs Siebter Symphonie (der „Leningrader“) am 9. August 1942 im Saal der Leningrader Philharmonie.

Kleine Linksammlung

18.01.2023 – Gazeta Vzglyad: Putin gedenkt der gefallenen Soldaten auf dem Newski-Hügel

18.01.2023 – RT DE: Putin erinnert an europäische Mittäter am 80. Jahrestag des Durchbruchs der Leningrader Blockade

18.01.2023 – Argumente und Fakten: 80 Jahre seit dem Durchbruch der Belagerung von Leningrad

18.01.2023 – euronews: Putin am Leningrad-Jahrestag zum Krieg: Russland wird „zwangsläufig“ gewinnen

04.10.2022 – RT DE: Sankt Petersburg: Gericht eröffnet Völkermordverfahren über Belagerung von Leningrad

07.02.2022 – Deutsch-russisches Begegnungszentrum für die heute noch lebenden Opfer der Leningrader Blockade (DrB): Zum 76. Jahrestag der Befreiung Leningrads von der Blockade

17.09.2021 – Bundeszentrale für politische Bildung: Leningrad: „Niemand ist vergessen“

08.09.2021 – Spiegel: Blockade von Leningrad – 872 Tage Hunger

31.02.2020 – Moskauer Deutsche Zeitung: Die Leningrader Blockade und das Wunder der Versöhnung

27.01.2019 – Deutsche Welle: Leningrad: Die Stadt, die dem Hunger trotzte

Lebendiges Museum Online: Die Belagerung von Leningrad

US-Kriege im Mittleren- und Nahen Osten: Doku-Serie (D) „The Unknown War“ mit Burt Lancaster von 1978

80 Jahre nach der Blockade von Leningrad: Diejenigen, die unfähig sind, aus ihrer eigenen Geschichte zu lernen, sind verdammt, sie zu wiederholen!

18.01.2023 – RusVesna

Putin: Was Russland tut, ist ein Versuch, den Krieg zu beenden

18.01.2023 – St. Petersburg, Wladimir Putin bei einem Treffen mit Veteranen des Großen Vaterländischen Krieges und Bewohnern des belagerten Leningrad

Die Ukraine hat bereits 2014 Feindseligkeiten im Donbass begonnen. Seitdem haben sie nicht aufgehört, und was Russland heute tut, ist ein Versuch, den Krieg zu beenden, sagte Präsident Wladimir Putin.

„Wir konnten nicht anders, als auf das zu reagieren, was in der Ukraine nach dem Staatsstreich geschah, als sie tatsächlich begannen, Menschen auszurotten, nur weil sie sich mit der russischen Kultur, Sprache und Traditionen ihrer Vorfahren verbunden fühlten.

Wir haben lange geharrt, lange versucht, uns zu einigen. Wie sich jetzt herausstellt, wurden wir einfach an der Nase herumgeführt, getäuscht.* Es ist nicht das erste Mal, dass dies passiert ist.

Dennoch haben wir unser Bestes getan, um diese Situation mit friedlichen Mitteln zu lösen.


Es ist jetzt klar, dass dies per Definition unmöglich war. Der Feind bereitete sich darauf vor, den Konflikt in eine akute, heiße Phase zu überführen.

Wir hatten keine andere Wahl, als das zu tun, was wir jetzt tun!“

Der russische Senator Andrei Klischas schreibt am 31.12.2022 dazu: „Acht Jahre lang haben europäische Politiker über die Bedeutung der Minsker Vereinbarungen gelogen und die Sanktionen gegen Russland wegen ‚mangelnder Fortschritte bei der Umsetzung der Minsker Vereinbarungen‘ verlängert, und all das nur, um Neonazis in der Ukraine aufzurüsten und auszubilden und einen großen Krieg vorzubereiten. Das ist alles, was man über ‚europäische Werte‘ wissen muss.“

Putin merkte auch an, dass die westlichen Länder offen erklärt haben, dass Russland auf dem Schlachtfeld mit allen Mitteln besiegt und seiner wirtschaftlichen, politischen, kulturellen und überhaupt jeglicher Souveränität beraubt werden müsse.

Der Krieg in der Ukraine

US-Kriege im Mittleren- und Nahen Osten / Europa Spezial / Ukraine

„NICHT WER ZUERST DIE WAFFEN ERGREIFT, IST ANSTIFTER DES UNHEILS,

SONDERN WER DAZU NÖTIGT.

NICCOLÒ MACHIAVELLI

Nach jahrelangen Mahnungen Russlands an die USA, NATO-und EU-Regierungen, mit der NATO-Osterweiterung der Ukraine weiterhin die nationalen Sicherheitsinteressen Russlands zu missachten, war Russland seit 24. Februar 2022 gezwungen, eine militärische Sonderoperation in der Ukraine durchzuführen mit dem Ziel, die Ukraine zu entmilitarisieren, zu entnazifizieren und den Schutz der russischsprachigen Bevölkerung zu gewährleisten.

Daraufhin hat der kollektive Westen, sprich die USA-Regierung unter dem senilen Joe Biden sowie die EU- und NATO-Länder begonnen, die nach dem CIA-Putsch in der Ukraine 2014 und daraus folgenden Minsker Abkommen verhängten Sanktionspakete gegen Russland in einem bisher nie da gewesenen Umfang zu erweitern und versorgten das Kiewer Nazi-Regime* von Wolodymyr Selenskyj massiv mit Söldnern, Waffen, Ausrüstung, Munition und Unterstützungsleistungen.

Die NATO-Osterweiterung

US-Kriege im Mittleren- und Nahen Osten / Europa Spezial / Nato-Deutschland

Hans-Dietrich Genscher – Vizekanzler Deutschlands 1990 in Washington zur Nato-Osterweiterung

„Wir waren uns einig, das nicht die Absicht besteht, das NATO-Verteidigungsgebiet auszudehnen nach Osten. Das gilt übrigens nicht nur in Bezug auf das Gebiet der DDR, die wir nicht einverleiben wollen, sondern das gilt ganz generell.“

Minsker Abkommen

„Das Minsker Abkommen 2014 war ein Versuch, der Ukraine Zeit zu geben. Sie hat diese Zeit auch genutzt, um stärker zu werden, wie man sieht.“

Angela Merkel

Die völkerrechtverbindlichen Vereinbarungen von Minsk – die eigentlich für eine friedliche Konfliktlösung in der Ukraine gedacht waren, sollten in Wahrheit Kiew Zeit geben, um eine massive militärische Aufrüstung als zukünftiger NATO-Frontstaat gegen Russland zu betreiben. Tatsächlich wurden über acht Jahre lang die Umsetzung der Minsker Abkommen durch die Ukraine, die USA, Deutschland und Frankreich verhindert – aber Russland sanktioniert. Anstatt die Minsker Abkommen umzusetzen, begann Kiew einen Krieg und Völkermord gegen die eigene Bevölkerung mit 14.000 Kriegsopfern in den abtrünnigen russischstämmigen Regionen Donezk und Lugansk, und der NATO/EU-Wertewesten hat Russland – wie schon mit den Erklärungen zur NATO-Osterweiterung von 1990, erneut arglistig getäuscht.

11.02.2015 – Zeit Online

Merkels langer Weg nach Minsk

05.12.2022 – Consortium News:

Scott Ritter: Merkel enthüllt Doppelzüngigkeit vom Westen

07.12.2022 – RusVesna:

Merkel sprach über den wahren Zweck der Minsker Vereinbarungen und über ihre Rolle bei der Lösung des Konflikts in der Ukraine

07.12.2022 – RT DE

Angela Merkel: Donbass-Konflikt sollte nie friedlich gelöst werden

13.12.2022 – RusVesna

Ehemaliger Vizekanzler Österreichs: Merkels Worte über die Vereinbarungen von Minsk erschrecken

21.12.2022 – WSWS

Merkel: Minsk-Abkommen diente dazu, Zeit für die Aufrüstung der Ukraine zu gewinnen

30.12.2022 – RusVesna

Hollande bestätigt Merkels Aussage zu den Minsker Vereinbarungen

18.01.2023 – RusVesna

Vorsitzende der Staatsduma Vyacheslav Volodin: Geständnisse von Merkel, Hollande und dem Leiter des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine sollten Beweise vor dem Tribunal werden

18.01.2023 – RT DE

Das Schweigen der Lämmer – Die UN und der Betrug von Minsk

*Mit Nazis marschiert man nicht und das Kiewer Nazi-Regime

Deutsche Panzer gegen Russland? Die USA wollen Deutschland ins Feuer schicken

16.01.2023 – Berliner Zeitung

Der gesellschaftliche Druck wächst, deutsche Panzer an die Ukraine zu liefern. Die USA wollen es so. Doch dieser Schritt wäre ein historischer Fehler. Ein Gastbeitrag von Sevim Dagdelen.

Foto: dpa: Leopard 2 der polnischen Armee, auch die Bundeswehr wird wohl Leopard 2 aus dem eigenen Bestand an die Ukraine liefern.

Die Diskussion um die Lieferung von „Leopard“-Kampfpanzern an die Ukraine nimmt in Deutschland gefährlich an Fahrt auf. Die Befürworter solcher Lieferungen hoffen allen Ernstes auf einen Sieg der Ukraine im Krieg gegen Russland. Sie bedenken wenig, welche Wirkung die Entsendung deutscher Panzer in Russland haben wird. Denn die deutsche Geschichte spielt in dieser Debatte kaum eine Rolle.

Dabei muss man kein Prophet sein, um die Reaktionen auf einen Einsatz deutscher Panzer gegen Russland in der dortigen Öffentlichkeit abzuschätzen. Auch wenn die Ukraine das eiserne Kreuz an den deutschen Kampfpanzern übermalen wird, stehen diese Waffen gerade für die vielen Russen, die Angehörige im Vernichtungs- und Kolonialkrieg der Wehrmacht verloren haben, für einen erneuten Feldzug Deutschlands gegen ihr Land. Kurz: Wer sich dafür einsetzt, dass deutsche Panzer geliefert werden, der wird eine enorme Mobilisierung der russischen Gesellschaft für den Krieg gegen die Ukraine ernten. …

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