Impressionen von 09. Mai-Tagen in Berlin-Treptow aus den Jahren 2020 / 2021 / 2022.
Der 09. Mai 2022 – 77. Jahrestag des Sieges der rumreichen Roten Armee über NAZI-Deutschland in Berlin: Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs vor 77 Jahren, wurden von der Roten Armee im Stadtgebiet von Berlin vier sowjetische Ehrenmale angelegt, welche an die getöteten Rotarmisten erinnern, von denen etwa 80.000 sowjetische Soldaten bei der Eroberung Berlins gefallen waren. Die Anlage im Treptower Park ist das prominenteste Ehrenmal in Berlin und zugleich Gedenkstätte und Friedhof für über 7.000 Soldaten, die hier ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.

Filmproduktion: Mathias Tretschog – Freier Journalist und Gründer der Initiative von Stop the WAR in Yemen, Impressionen vom 09. Mai 2022 in Berlin inkl. Interview mit Ulla Jelpke (MdB, DIE LINKE).
LINKS ZUR DOKU
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„Der Faschismus kommt nicht durch“ – Das Unsterbliche Regiment 2022 in Berlin (Livestream)
„Ein Fest der Freude mit Tränen in den Augen“ – Gedenken zum Siegestag in Moskau

09. Mai – Tag des Sieges: 2020/2021 – Berlin Treptower Park
(Filmproduktion: Mathias Tretschog)
22.06.1941/2021: 80. Jahrestag Überfall auf die UdSSR
(Filmproduktion: Mathias Tretschog)
„In Scham und Trauer über ein moralisch verkommenes Deutschland“
Der folgende Text ist übernommen von RT DE vom 08.05.2022
08.05.2022 – Offener Brief der Journalistin Regina Schwarz
Russische Kriegsveteranen richteten angesichts der deutschen Waffenlieferungen an die Ukraine einen Appell an die Bundesregierung und warfen ihr eine Unterstützung des Faschismus vor. Auch die deutsche Journalistin Regina Schwarz erklärte als Antwort auf den offenen Brief, sie schäme sich für die deutsche Regierung.
Anfang April richteten russische Kriegsveteranen angesichts der deutschen Waffenlieferungen an die Ukraine einen zornigen Appell an die Bundesregierung und warfen dieser eine Unterstützung des Faschismus vor (RT DE berichtete). Doch auch andere Stimmen richteten ihre Kritik an die Regierung: So antwortete die deutsche Journalistin Regina Schwarz am 17. April auf den offenen Brief der Veteranen, dass sie sich für die deutsche Regierung schäme und sich wünsche, dass die Stimmen, die die deutsche Haltung in Bezug auf die Ukraine kritisieren, lauter werden. Anlässlich des Tages der Befreiung am 8. Mai veröffentlicht RT DE den Brief im Wortlaut:
„Sehr geehrte russische Veteranen! Sehr geehrte Überlebende des Großen Vaterländischen Krieges! Sehr geehrte Kinder und Nachkommen der Kämpfer gegen den Faschismus! Sehr geehrte russische Bürger!
Mit großer Erschütterung habe ich Ihren Brief an die deutsche Regierung und das deutsche Volk ‚Über die Tragödie in der Ukraine‘ und Ihren Aufruf ‚Haltet ein!‘ gelesen, der am 30.03.2022 in deutscher Übersetzung in der Zeitung Junge Welt veröffentlicht wurde.
Als deutsche Bürgerin fällt es mir schwer, die passenden Worte zu finden und eine Antwort auf Ihre große berechtigte Klage zu geben. Am Ende Ihres Lebens, dessen Jugend Sie dem Kampf gegen die deutschen Faschisten geopfert haben, müssen Sie nun noch einmal erleben, wie Deutschland sich auf die Seite von Faschisten stellt. Sie müssen erleben, wie Deutschland die Nachfolger der in der Nazizeit geschaffenen faschistischen Organisationen seit 2014 wieder offen unterstützt und diese Nazis im Krieg gegen Russland mit deutschen Waffen beliefert.
Für eine Antwort auf Ihren Brief gibt es eigentlich keine Worte. Man kann nur weinen und verzweifeln, angesichts der verdammenswerten Rolle, die das eigene Volk und die eigene Regierung zum wiederholten Male in der Weltgeschichte spielen. Warum müssen wir Deutschen in der Ukraine seit Jahren schon wieder menschenverachtende Nazis fördern? Warum müssen russische Bürger wieder mit deutschen Waffen ermordet werden?
Warum schauen wir deutschen Bürger wieder untätig zu, wie unsere politischen Führer Nazis fördern und Russen ermorden wollen, obwohl wir von unseren Eltern und Großeltern wissen, wohin Faschismus und Krieg führten?
Besonders erschüttert bin ich, weil sich der Präsident der Russischen Föderation, Wladimir Putin, in den vergangenen 20 Jahren so sehr um ein gutes freundschaftliches Verhältnis zum Westen und ganz besonders zu Deutschland bemüht hat. In unzähligen Reden hat er die Ziele Russlands vermittelt, zu einer friedlichen Welt und einem gerechten Welthandel beizutragen. Genau wie Sie, verehrte Veteranen, wollte Wladimir Putin den Deutschen verzeihen, für alles was wir im Zweiten Weltkrieg in Russland zerstört und für alle Menschen, die wir ermordet haben. Doch diese friedliche Hand des russischen Präsidenten und des russischen Volks, welche Russland uns Deutschen seit Jahren hinreicht, trotz allem, was wir in Russland an Leid und Elend verursacht haben, diese friedliche Hand wurde und wird von uns nicht angenommen!
Im Gegenteil, nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion hat Deutschland sich an der wirtschaftlichen Ausbeutung russischen Staatseigentums durch westliche Konzerne beteiligt und zur kurzfristigen Verarmung großer Teile der russischen Bürger beigetragen. Das Schicksal der russischen Bevölkerung hat das reiche Deutschland nicht interessiert.
Aber sein wirklich wahres Gesicht hat Deutschland beim Sturz der ukrainischen Regierung und auf dem Maidan in Kiew im Jahr 2014 gezeigt. Unverhohlen unterstützte es mörderische Bandera-Banden und Asow-Nazibrigaden und verharmloste sie als bürgerliche Aktivisten. Die deutsche Politik unterstützte den Aufbau des rechten Sektors und faschistischer Nachfolgeorganisationen in der Ukraine. Sie förderte Strukturen, die die russische Kultur, die russische Sprache und damit die russische Bevölkerung in der Ukraine zerstören wollen. Tatenlos sehen die Deutschen dabei zu, wie diese neuen Nazis im Osten der Ukraine seit Jahren russischstämmige Menschen ermorden. Diesen Völkermord hat der deutsche Bundeskanzler vor Kurzem sogar noch ungestraft verhöhnt. Wie können wir Deutschen so geschichtsvergessen sein und zu dieser Verhöhnung ermordeter Russen schweigen?
Aber was ist das Tragischste und das Überwältigendste in diesem Moment der Weltgeschichte?
Genauso wie es schon wieder die Deutschen sind, die die Nazis politisch und militärisch unterstützen – so sind es wieder die Russen, die die Nazis bekämpfen müssen. Es sind wieder die Söhne Russlands, die für die Ausrottung des Bösen mit Tapferkeit ihr Leben riskieren müssen. Es sind wieder die Russen, die wissen, dass hier viel mehr auf dem Spiel steht als der Frieden im Donbass oder der Frieden in Russland.
Und es sind wieder einmal die Russen, die gegen die menschenverachtenden Kräfte kämpfen müssen, denen Leben und Gesundheit der Mehrheit der Menschen gleichgültig sind. Die Russen kämpfen hier nicht nur gegen ukrainische Nazis, sondern gegen internationale Nazis, denen es genau wie den Deutschen im Zweiten Weltkrieg um die Macht und Kontrolle der ganzen Welt geht. Diese Nazis liefern sich in der Ukraine einen Stellvertreterkrieg mit den Russen, bei dem Frieden und Gerechtigkeit weltweit auf dem Spiel stehen.
Das deutsche Volk müsste aufgrund seiner Geschichte so wachsam sein und erkennen, was hier für die Menschheit auf dem Spiel steht. Stattdessen werden die russischen Opfer seit Jahren verhöhnt und der russische Präsident öffentlich als geisteskrank diffamiert.
Verehrte russische Veteranen, verehrte Nachkommen, verehrtes russisches Volk!
Ich möchte Ihnen sagen, ich schäme mich für diese Regierung und ich schäme mich für mein Volk! Ich schäme mich für die Unverschämtheit der deutschen Politiker und ich schäme mich für die Dummheit der Deutschen! Ich schäme mich dafür, wie blind und geschichtsvergessen russischstämmige Menschen in Deutschland diffamiert werden! Ich schäme mich dafür, dass russischen Künstler in Deutschland gekündigt wird und dafür, wie primitiv der russische Präsident beleidigt wird! Ich schäme mich für den Ausschluss russischer Sportler und das Verbot der russischen Flagge bei internationalen Wettbewerben! Ganz besonders schäme ich mich für die Lügen der deutschen Journalisten über das Leben, die Kultur und die Werte in Russland! Und für Ihre Lügen und Ihr Verschweigen der wahren Lage in der Ukraine.
In tiefer Hochachtung und Demut möchte ich Ihnen, verehrte russische Veteranen, für Ihren Kampf gegen die Nazifaschisten im Zweiten Weltkrieg und für die unermesslichen Opfer, die Russland dabei gebracht hat, danken. Ich möchte Ihnen danken für Ihre Vergebung und die friedliche Hand, die Russen uns Deutschen in der Nachkriegszeit gereicht habt!
Meine Worte reichen nicht aus, um meiner Trauer darüber auszudrücken, dass es wieder nur die Russen sind, die gegen das niederträchtige Böse kämpfen.
In Ihrem Brief appellieren Sie als russische Veteranen an uns Deutsche „Haltet ein!“
Deshalb wünsche ich mir so sehr – als gäbe es noch die übersinnlichen Kräfte der guten Feen aus alten Märchen –, ich wünsche mir, dass die viel zu leise Stimme einer deutschen Minderheit, dass unsere Stimme in Deutschland immer lauter wird und immer mehr Gehör findet, wenn wir rufen:
„Nicht in unserem Namen!“
„Stoppt deutsche Waffenlieferungen in die Ukraine!“
„Stoppt die Hetze gegen Russland!“
„Frieden mit Russland!“
Köln, den 17.04.2022, Regina Schwarz aus Deutschland
Weiterführende Links
Deutschland und seine NAZIS – „Suchet, so werdet ihr finden“
„Der Faschismus von heute hat Äußerlich nichts mit dem aus der Vergangenheit zu tun. Keine Uniformen, Stechschritt und erhobener Gruß. Nein, er ist modern, raffiniert verpackt und wird mit PR verkauft – aber der Geist der dahinter steckt, die totale Kontrolle und Ausbeutung, die Zensur, die Mediengleichschaltung, die Lügen, der selbstgemachte Terror, der Sicherheitswahn, die Unterdrückung von Andersdenkenden, die Militarisierung der Gesellschaft und die Angriffskriege, die Resultate sind dieselben. Die meisten Menschen sehen das nicht und sind durch die Propaganda völlig geblendet.“ (Umberto Eco)
Europa – Spezial – GEGEN DAS VERGESSEN – HÄNDE WEG VON RUSSLAND!
US-Krieg im Mittleren- und Nahen Osten
Diejenigen, die unfähig sind, aus ihrer eigenen Geschichte zu lernen, sind verdammt, sie zu wiederholen!
22.10.2021, Kramp-Karrenbauer spricht sich für atomare Drohung gegen Russland aus. „„Wir müssen Russland gegenüber sehr deutlich machen, dass wir am Ende (…) bereit sind, eben auch solche Mittel (wie Atomwaffen) einzusetzen, damit es vorher abschreckend wirkt, und niemand auf die Idee kommt, etwa (in den) Räumen über dem Baltikum oder im Schwarzmeer (…) NATO-Partner anzugreifen. Das ist der Kerngedanke der NATO.“
Nach Jahren endlich wieder möglich: Ukrainer feiern „Tag des Sieges“ in befreiten Gebieten
Viele Menschen im Süden und Osten der Ukraine strömten heute auf die Straßen, um den „Tag des Sieges“ zu feiern. Im Jahr 2015 wurde es in der Ukraine gesetzlich verboten, am „Tag des Sieges“ sowjetische Symbole, Sankt-Georgs-Bändchen und russische Flaggen zu zeigen. In den nun unter russischer Kontrolle stehenden Regionen ist das wieder erlaubt. Die Bewohner dieser Orte feiern den für sie so wichtigen Tag wieder so, wie sie es bis zum Verbot immer getan hatten.
Böse Vorzeichen zum 9. Mai: Berlin will „Heil der Ukraine“ statt Tag des Sieges
Den 8. Mai zu feiern, tat sich die Bundesrepublik immer schwer, und der Tag des Sieges am Treptower Ehrenmal war eine Veranstaltung, die man gerne los geworden wäre. Dieses Jahr will man sie ukrainisieren. Damit wird alles, wofür diese Tage stehen, infrage gestellt.
Verbotene Sowjet-Symbole am 8. Mai in Deutschland: Geschichtsrevisionisten am Ziel ihrer Träume
Der Ukraine-Krieg als Chance für Deutsche, den Ballast des Naziregimes zu entsorgen: Putins Antikommunismus spielt hierbei keine Rolle. […] Distanz zu den Rechten in der Ukraine – kein Thema
Mit dem Verbot der Sowjetfahne und einem allgegenwärtigen Andrij Melnyk, der sich von Nazis in Vergangenheit und Gegenwart nicht distanzieren will, hat die Junge Freiheit, was sie immer wollte. Aber es war nicht ihr Verdienst. Eine bürgerliche Gesellschaft, die zumindest am 8. Mai verbal die Perspektive der deutschen Opfer zulassen müsste, hat mit den Ukraine-Krieg die Chance erkannt, sich dieses Ballasts zu entledigen.
Ehrenmal in Treptow erneut geschändet – Russische Botschaft protestiert
Es ist der zweite Vorfall innerhalb weniger Tage, und wieder wurde das sowjetische Ehrenmal in Treptow beschmiert. Die russische Botschaft weist die deutschen Behörden auf ihre Verpflichtungen hin; sie bittet aber auch um Mithilfe bei der Erfassung solcher Schändungen.
Ukrainisches Parlament begrüßt Schändung des Treptower Ehrenfriedhofs
Das ukrainische Parlament hat sich am Freitag auf seinem Twitter-Account zustimmend und mit Schadenfreude über die Schändung des sowjetischen Ehrenmals in Berlin geäußert. Zwar ist mindestens jeder Vierte der hier bestatteten Soldaten ein Ukrainer, doch sieht sich das Kiewer Regime einer ganz anderen Tradition verpflichtet.
„Verabscheuungswürdige Aktion“ – Sowjetisches Ehrenmal in Berlin geschändet
Das Sowjetische Ehrenmal in Berlin-Treptow ist mit Parolen und roter Farbe beschmiert worden. Die Russische Botschaft in Berlin verurteilte den Akt und teilte mit, man sei „zutiefst empört über den eklatanten Vandalismusakt“. […]
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden von der Roten Armee im Stadtgebiet von Berlin vier sowjetische Ehrenmale angelegt, welche an die getöteten Rotarmisten erinnern, von denen etwa 80.000 sowjetische Soldaten bei der Eroberung Berlins gefallen waren. Die Anlage im Treptower Park ist das prominenteste Ehrenmal in Berlin und zugleich Gedenkstätte und Friedhof für über 7.000 Soldaten. Schätzungswiese sind ein bis zwei Drittel davon Soldaten der Roten Armee aus der Ukraine bestattet.
Stellungnahme der Russischen Botschaft in Deutschland
08.05.20222 – Russische Botschaft Berlin
Wir sind zutiefst empört über die am 7. April 2022 erfolgte ungeheuerliche Schändung des Ehrenmals für die sowjetischen Befreier im Treptower Park.
Auf Teile des Architekturensembles, einschließlich des weltbekannten Soldatendenkmals, sind russophobe Beschimpfungen geschmiert worden, die auch zur Tötung „aller Russen“ aufrufen. Diese frevelhafte Aktion betrachten wir als eine zynische Missachtung des Gedenkens an die Soldaten, die für die Befreiung der Welt und Europas vom Nationalsozialismus ihr Leben hingaben.
Deutsche Strafverfolgungsbehörden wurden umgehend informiert. An das Auswärtige Amt ist eine Protestnote ergangen, in der wir fordern, die Schändungsfolgen zu beseitigen, die Umstände des Vorfalls zu ermitteln, Täter zur Rechenschaft zu ziehen und im Sinne des russisch-deutschen Kriegsgräberabkommens vom 16. Dezember 1992 erschöpfende Maßnahmen zur Verhinderung derartiger Vorfälle zu ergreifen.
Erneut weisen wir darauf hin, dass jeder tolerante Umgang mit Bekundungen von Fremdenfeindlichkeit und Rassismus, mit Versuchen, in Deutschland russophobe Stimmungen zu entfachen und russischsprachige Bürgerinnen und Bürger zu diskriminieren, nicht hinnehmbar ist.
Alle nicht gleichgültigen Bürgerinnen und Bürger, die Zeuge von Schändungen sowjetischer Kriegsgräberstätten und Ehrenmale werden, seien gebeten, diese umgehend der Russischen Botschaft (Email: sos@russische-botschaft.de„>sos@russische-botschaft.de) und den russischen Generalkonsulaten mit Angabe von Ort und Zeit der Vorgänge zur Kenntnis zu bringen.
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