„Jedes Mal, wenn wir Zeuge einer Ungerechtigkeit werden und nicht handeln, bringen wir unseren Charakter bei in solchen Situationen passiv zu bleiben und verlieren dadurch vielleicht die Fähigkeit, uns selbst und die, die wir lieben, zu verteidigen.“
(Julian Assange)
Liebe Leserinnen und Leser,
Julian Assange – australischer, investigativer Journalist und Verleger, der u. a. US-Kriegsverbrechen auf seinem Portal WikiLeaks veröffentlichte, woraus durch den selbst ernannten „Wertewesten“ dann der größte Justizskandal seit Ende des 2. Weltkrieges inszeniert wurde, kam aus jahrelangem Asyl und letztendlich fünfjähriger Folterhaft im britischen Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh nur frei, weil er sich gezwungenermaßen des Journalismus für schuldig bekannte!
Hunderttausende Friedens- und Menschenrechts-Aktivisten protestierten über 12 Jahre lang weltweit – von Neuseeland, Australien über die Länder Europas bis in die USA und Kannada auf den Straßen bzw. vor den Botschaften für die bedingungslose Freilassung von Julian Assange.
Ihre Hauptlosung war, Journalismus ist kein Verbrechen bzw. keine Auslieferung von Julian Assange an die USA!
Um diesen weltweiten und beispielhaften friedlichen Freiheitskampf und die daraus erwachsene, überwältigende Solidarität für Julian Assange – die wohl seines Gleichen in der jüngeren Geschichte Europas sucht, haben Freunde von Julian Assange aus Dessau und Leipzig beschlossen diese historischen Jahre des gewaltfreien Protestes und Kampf auf den Straßen zu dokumentieren bzw. zu archivieren.
Dies ist die Geschichte zur Entstehung und Eröffnung des Assange-Archives in Dessau (Sachsen-Anhalt) am 31.10.2024!
Mathias Tretschog – Journalist bei Freie Presse News
Bildungs- und Begegnungsstätte als auch Ferienunterkunft, eine filmische Dokumentation über das Assange-Archive in Dessau inkl. Interview mit Manja McCade, eine der Initiatoren! Bitte haben Sie noch etwas Geduld! (Dauer: 01:41:34 / Mathias Tretschog)
KONTAKT – ASSANGE-ARCHIVE
POSTANSCHRIFT
Assange Archive, Daheimstraße 51, 06842 Dessau Rosslau
oder E-Mail an: Manja McCade
Assange-Archiv – Online auf Substack
Spendenaktion auf gofundme
Melina Wohlgemuth und Manja McCade organisieren dieses Fundraising.
Das Assange-Archiv bewahrt das Erbe einer globalen Bewegung
ethecon Awards 2024 an Julian Assange verliehen
Nach zweijähriger Zwangspause verleiht ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie endlich wieder die beiden jährlichen Internationalen ethecon Awards. Traditionell am Internationalen Tag des Friedens verkündete ethecon die Namen der Preisträger*innen: Der Internationale ethecon Blue Planet Award 2024 ehrt den Menschenrechts- und Friedensaktivist Julian Assange, der Internationale ethecon Dead Planet Award stellt, stellvertretend für die Vorstände und Großaktionäre von AXEL SPRINGER SE, den Vorstandsvorsitzenden Mathias Döpfner, den Aufsichtsratsvorsitzenden Ralph Büchi sowie die Großaktionärin Friede Springer an den Pranger.
Das Motto der Preisverleihung ist dieses Jahr: „Gegen Repression! Grundrechte gemeinsam verteidigen!“
Dankesrede der Familie Assange/Shipton:
Wir sind sehr glücklich darüber, dass uns die Familie Assange/Shipton eine Grußbotschaft zugesendet hat. Gabriel Shipton, der Bruder von Julian Assange, hält stellvertretend für Julian Assange und die von der Familie durchgeführte und unterstütze Soli-Kampagne, eine Grußbotschaft.
Die Preisverleihung fand kurz nach der Wiederwahl Donald Trumps zum US-Präsidenten statt. Da Assange unter der Biden-Regierung seinen Deal einfädeln konnte, ändert die erneute Präsidentschaft Trumps nun einiges. In einer Grußbotschaft sprach Gabriel Shipton, der Bruder von Julian Assange, über die Wichtigkeit der kommenden Monate für die weltweite Solidaritätsbewegung:
„Unser Kampf um Gerechtigkeit für Julian geht weiter. Wir drängen jetzt sowohl Präsident Biden als auch den gewählten Präsidenten Trump, Julian zu begnadigen. Das würde eine klare Botschaft aussenden, dass Journalismus kein Verbrechen ist, und es würde die Verurteilung rückgängig machen, für die Julian sich schuldig bekennen musste, um seine Freiheit zu erhalten. Deshalb ist es so wichtig, dass wir diese Begnadigung erreichen und diesen schrecklichen Präzedenzfall, der in diesem Fall geschaffen wurde, rückgängig machen. Ich fordere Sie alle auf, auf pardonassange.org zu gehen, Ihren Namen einzutragen und den offenen Brief an Präsident Biden zu unterzeichnen.“
(Dauer: 05:08 / ethecon – Stiftung Ethik & Ökonomie)
Danksagung Gabriel Shipton deutsche Übersetzung (PDF-Download)
Julian ist frei, aber die Gerechtigkeit wartet!
Schließen Sie sich uns an und bitten Sie noch heute um Begnadigung. Fügen Sie Ihren Namen hinzu und senden Sie den untenstehenden Brief noch heute. Schließen Sie sich den über 24.000 Menschen an, die dem US-Präsidenten bereits geschrieben haben!
Am 26. Juni 2024 wurde Julian Assange als erster Verleger nach dem US-Spionagegesetz verurteilt, weil er Kriegsverbrechen des amerikanischen Militärs aufgedeckt hatte.
Julian ist zwar inzwischen frei, aber es ging bei dieser Kampagne nie nur um ihn. Diese Verurteilung, die erste ihrer Art, schafft einen gefährlichen Präzedenzfall, der die Pressefreiheit weltweit bedroht und die Sicherheit von Journalisten gefährdet, die Regierungsvergehen aufdecken – genau die Dinge, für deren Schutz Julian sein Leben riskierte.
Wir wissen, dass Präsident Biden sich von seinem Bekenntnis zu den Werten der amerikanischen Republik leiten lässt. Während er über sein Vermächtnis nachdenkt, denkt er darüber nach, welche Leben er mit seinen Begnadigungen durch den Präsidenten beeinflussen kann. Wir haben nur ein kleines Zeitfenster, um uns für Gerechtigkeit einzusetzen.
Werden Sie dabei helfen, Druck auszuüben, indem Sie ihn bitten, Julian vollständig zu begnadigen, bevor er das Weiße Haus verlässt?
Mit der Begnadigung Julian Assanges kann Präsident Biden nicht nur ein schweres Unrecht korrigieren, sondern auch ein starkes Zeichen setzen, dass die Verteidigung der Demokratie und der Pressefreiheit auch weiterhin im Mittelpunkt seiner Präsidentschaft steht. Er kann Amerikas Bekenntnis zur Wahrheit und zum Ersten Verfassungszusatz bekräftigen.
Tragen Sie noch heute Ihren Namen in den offenen Brief ein.

Stimmen zur Eröffnungsfeier des Assange-Archives in Dessau
Peter – Whistleblower aus dem Saarland
Assange veröffentlichte mehrere Kabels: Die Veröffentlichung von mehr als 250.000 amerikanischen Botschaftsdepeschen löste vor vierzehn Jahren ein politisches Erdbeben aus. Die Veröffentlichung von Depeschen US-amerikanischer Botschaften durch Wikileaks ab dem 28. November 2010 – Cablegate genannt (Kofferwort analog zu Watergate; diplomatic cables, deutsch Drahtberichte, bezeichnet diplomatische Berichte, Dossiers und Depeschen), wurden früher per „Kabel“, also per Telegrafie übermittelt.
Das Gebäude des Assange-Archivs befindet sich in unmittelbarer Nähe des „Kabelweges“ (Haltestelle ÖPNV). Von dort aus erreicht man die Daheimstraße. Auf dem Weg zur Eröffnung des Assanges-Archivs gelangte ich durch diese Straße, was mich an Julian Assanges Anfänge erinnerte.
Anna – Streetaction4Freespeach-Berlin
Am Donnerstag 31.10.2024 fuhr unsere Fahrgemeinschaft aus vier Assange-Aktivisten aus Berlin von der Gruppe Streetaction4freespeech (Straßenaktionen für die freie Rede), zur mit Freude erwarteten Eröffnung des Assange-Archives in Dessau los.
Wir haben Monate jeden Freitag von 13 bis 19 Uhr auf dem Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor und der US-Botschaft für die Freilassung von Julian Assange gekämpft. Dabei wurde die ursprüngliche Idee von Raja und Remi aufgegriffen. Anfänglich bestand die Aktion aus einzelnen Schildern, Info-Aufstellern, orangen Strafgefangenenanzügen und Zollstöcken um die 2×3 m „große“ Zelle von Julian im HMP Belmarsh in London (HMP / His Majesty’s Prison = Gefängnis seiner Majestät Belmarsh) nachzubilden.

Diese Aktion wuchs dank einer wachsenden Anzahl an Aktivisten auf bis zu 30 aktive Unterstützer an. Der Umfang und die Materialien der Aktionen Streetaction4freespeech wuchs entsprechend, dank vieler kreativer Ideen, mit.
So wundert es also nicht, dass wir bereits vor der Eröffnung mit einem Hänger voller lieb gewonnener Erinnerungen aus jener Zeit nach Dessau fuhren, um dem Material eine neue Heimat zu geben und die Zeichen erfolgreichen Widerstandes der Öffentlichkeit zu übergeben.
Während der Fahrt zur Eröffnung unterhielten wir uns über die Erfahrungen der letzten Jahre und kamen am frühen Abend an. Dort trafen wir viele treue Wegbegleiter wie den freien Journalisten Mathias Tretschog dem wir viele Dokumentationen unserer regelmäßigen und besonderen Aktionen verdanken.
Die Künstlerin Manja, welche schon die geniale Idee zur 1:1 Nachbildung der Zelle von Julian Assange „Belmarsh Live“ umgesetzt hat und damit in vielen Städten eine große Bereicherung der Aktionen war und die wichtige öffentliche Aufmerksamkeit für das Thema verstärkt hat, war zusammen mit Tom und Melina Gastgeber des Abends.
Es gab Lagerfeuer, Getränk, Essen, Musik, Reden und Gespräche in einem tollen Ambiente. Die Zelle durfte natürlich nicht fehlen.
Aus vielen Städten Deutschlands waren Menschen der Mahnwachen für die Freilassung von Julian Assange vor Ort und es war eine wunderschöne Gelegenheit sie alle persönlich kennenzulernen oder wiederzusehen.
Als erstes wollten wir unser restliches Material der akkuraten Archivarin Carmen übergeben und staunten über die rasante Entwicklung und der schönen Gestaltung des Archiv-Ortes. Große Banner und Poster begrüßten den Besucher und auch viele liebevolle Details überraschten.
Eine Besucherwohnung im Archiv lädt dazu ein diese Zeit und den Erfolg noch mal auf sich wirken zu lassen. Es war wirklich schade, dass wir am Abend wieder die Rückfahrt antreten mussten, denn wir haben uns sehr wohl gefühlt. Gerne kommen wir wieder und werden es jedem weiterempfehlen.
Wir sind dankbar für die Einladung zu diesem Abend und für diesen wunderbaren Ort!
Rene – Free Assange Leipzig
Für mich war die Eröffnungsfeier des Assange-Archivs am 31.10.2024 in Dessau ein bedeutender Meilenstein einer unfassbaren Reise. Kein Anfang oder Ende – sondern ein Meilenstein inmitten einer unglaublichen Erfahrung.
Das Gefühl seit dem ersten Tag in Dessau – ich half bei der Entrümpelung mit – und auch am Höhepunkt mit der Eröffnung, ist immer das Gleiche. Und mir fällt es immer wieder schwer DAS in Worte zu fassen. Es ist immer wieder unbeschreiblich schön mit friedensbewegten Menschen Zeit zu verbringen. Mit Menschen, die ein Auge und ein Herz für den Nebenmann haben, die nicht nur an ihr Wohl, sondern auch an das der Gemeinschaft denken.
Diese Momente, die man auch wieder bei der Eröffnungsfeier fühlen und spüren durfte, sind in der Leistungsgesellschaft, in der wir leben, selten geworden. Umso mehr genieße ich die Momente an solchen Tagen. Da brauch es meiner Meinung nach nicht viele Worte, sondern das Gefühl genügt, wenn eine wildfremde Person, so wie bei der Eröffnung oft geschehen, ohne zu fragen mit anpackt und ein wildfremdes Banner gemeinsam ausgehangen wird.
Man spürt, dass diese Menschen verstanden haben um was es ging, geht und gehen wird. Was die Vision von einem der größten Helden unserer Zeit, Julian Assange, ist.
Die Feier war toll organisiert, schön umrahmt, unvergesslich. Die Momente, die mir schwerfallen in Worte zu fassen, sind es, die das Leben durch die Kraft der Liebe in einer friedvollen Gemeinschaft lebenswert macht.
Ich werde noch lange Zeit an die gemeinsamen Momente der Eröffnungsfeier zurückdenken. Diese Momente werden mir noch sehr, sehr lange Kraft geben für eine friedvollere Zukunft zu kämpfen – denn, ich finde die Worte so passend: Das Assange-Archiv ist ein lebendiger Ort des Widerstands, der Vergangenheit und der Zukunft.“
Antje – Free Assange Cottbus
Nachdem am 25. Juni diesen Jahres ersehnt, erhofft, gewünscht und trotzdem völlig überraschend Julian Assanges aus dem Hochsicherheitsgefängnis und Folterknast London-Belmarsh entlassen wurde, wurden plötzlich alle Assange-Mahnwachen, Kundgebungen und Demos hinfällig. Die meisten Mahnwachen machten aus ihren Demo-Materialien noch die Deko für eine Party zu Ehren Julians 53. Geburtstag am 3. Juli – und was passiert danach damit? Zum Wegschmeißen viel zu schade, so viele Erinnerungen an Mahnwachen in Sturm, Regen und Hitze oder an Demos in London sind damit verbunden.
Zum Glück doch noch nicht weggeschmissen!
Das dachten sich auch die Initiatoren Tom, Melina & Manja, als sie am 31.10. das Julian-Assange-Archiv in Dessau mit vielen, teilweise weitgereisten Assange-Unterstützern eröffnen konnten. Es fühlte sich an wie eine Ausstellungseröffnung, für gutes Essen, Trinken, Musik und für Stimmung war gesorgt.
Die bis dahin schon eingetroffenen Demo-Utensilien waren äußerst wirkungsvoll in den Fluren und im Turm (der später mit diesem Interieur als eine Art Ferienwohnung für Assange-Unterstützer dienen soll) drapiert.
Endlich konnte man sich mal die Ideen der Anderen anschauen – und was für welche!
Mit welcher Inbrunst und Anteilnahme am Schicksal von Assange einige dabei vorgegangen sind, hat Tom bei der Eröffnung am Beispiel von Manja (Dessau) und Almuth (Berlin) erzählt.
Manja hat die 6m² große Gefängniszelle von Julian in Belmarsh, seinem unfreiwilligen „Zuhause“ auf unbestimmte Zeit, mit ungewissem Ende und ungerechter Behandlung in einem kleinen Container auf einem Autoanhänger nachgebaut, so dass dieses äußert drastische Mahnmal für Julian auch mobil auf Anfrage ausgeliehen werden konnte. Jeder, der es betritt, sollte sich so mitgenommen fühlen mit dem Schicksal Assanges wie Manja, als sie es erschuf.
Sie war auch die Malerin, die das Antlitz von Julian an die Seite des Turms malte, der von dem alten Fabrikverwaltungsgebäude über Dessau blickt und von weitem sichtbar ist. Julian streckt darauf den Finger aus, der direkt auf die Betrachter zeigt, im Hintergrund die symbolische Eieruhr von Wikileaks, die Website, die Julian gegründet hatte, um Whistleblowern zu helfen, wichtige Informationen für die Welt zu verbreiten.
„Die Welt muss das wissen!“ Was für ein hehrer Anspruch und wie ohnmächtig stehen wir da, wenn diese Informationen dann doch nicht die erwünschte Wirkung auf die „Masse“ und die Verantwortlichen von Unrecht und Verbrechen zeigt und die Gerechtigkeit ausbleibt. Und im Gegenteil die, die diese Wahrheiten unter Strafe und Lebensgefahr herausbringen, nicht als Helden, sondern als Verräter und Verbrecher hingestellt werden.
Mein Lieblingsspruch – ein Zitat von Edward Snowden, ist deshalb nach wie vor:
„Wenn das Aufdecken von Verbrechen wie ein begangenes Verbrechen behandelt wird, werden wir von Verbrechern regiert.“
Am Lagerfeuer und beim Umherschweifen im Museum (nein, Archiv!!!) konnte ich mit vielen vertrauten und unbekannten Menschen, Assange-Unterstützer jeder auf seine Art, ins Gespräch kommen: mit Mathias, dem Videodokumentaristen und Journalisten, mit dem wir auch schon in London zu den zweitägigen Protesten vor dem Royal Court of Justice unterwegs waren, der oft die wöchentlichen Mahnwachen vor dem Brandenburger Tor aufgezeichnet hat, mit Yves, der auch heute noch die Website von freeassange.eu betreibt, ein wichtiger Anlaufpunkt für Informationen rund um die Assange-Proteste, Carmen und Claudi von der Mahnwache Leipzig, Anna und Almuth von der Mahnwache Berlin, Tina und ihr Mann Klaus von der Mahnwache Baden-Baden, erprobte und international gut vernetzte Kämpfer für die Freiheit von Assange, alte Haudegen aus der alten und für die neue Friedensbewegung.
Genau das ist jetzt unser nächstes Ziel, die Bewegung und Mobilisierung bleibt für den Frieden in Aktion. Ukraine, Gaza und auch der innere Frieden in Deutschland sind Konfliktfelder, die es auch mit zivilem Engagement zu befrieden gilt.
Julian Assange, Gründer von WikiLeaks sagte einst:
„Wenn Kriege durch Lügen begonnen werden können, kann Frieden durch Wahrheit beginnen.“
YouTube-Playlist Campaigns4Whistleblower von Mathias Tretschog – Freier Journalist mit über 230 filmischen Dokumentationen
Freie Presse News o Julian Assange






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